Diagnose – und nun?
Wenn man die Diagnose Autismus als Erwachsener, als Eltern von Kindern oder als Angehöriger erhalten hat, kann das ein Schock sein. Andererseits kann die Diagnose auch eine Entlastung darstellen, weil man nun vieles besser verstehen kann. Die Verarbeitung der Diagnose braucht Zeit. Hilfen von Fachleuten und auch Kontakte in einer Selbsthilfegruppe können bei einigen Fragestellungen unterstützend sein.
Erste Fragen
Nach der Diagnose schaut man mit neuem Blick auf das bisherige Leben. Vieles erscheint einem nun verständlicher, manches erfüllt einen aber auch mit Traurigkeit oder Wut, weil man Chancen verpasst hat. Neben dem Auseinandersetzen mit der Diagnose und dem Thema Autismus werden vielleicht auch Möglichkeiten der Unterstützung notwendig und hilfreich.
Wir wissen, wie schwierig es ist sich im Dschungel der Gesetze, Paragraphen und Anträge zurechtzufinden und die Leistungen zu erhalten, die einem tatsächlich zustehen.
Welche Hilfen gibt es? Worauf habe ich Anspruch? Was muss ich wie wo beantragen? Wie komme ich an diese Hilfen? Worauf muss ich achten? Was mache ich, wenn mein Antrag abgelehnt wird? An wen kann ich mich wenden? Wer hilft mir weiter?
Information & Austausch
Es gibt eine Vielzahl an Informationen. Selbsthilfegruppen bieten Ihnen die Möglichkeit auf viele Fragen eine Antwort zu finden. Sie haben dabei die Möglichkeit sich untereinander kennenzulernen und voneinander zu lernen sowie Informationen und Unterstützung zum Umgang mit Angehörigen oder finden Kontakt zu anderen Selbstbetroffenen.
Finden Sie andere Betroffene zum Austausch:
regionale Selbsthilfegruppen
Treffpunkte
Teilhabeberatung
Wie erhalte ich Leistungen der Eingliederungshilfe und in welcher Form kann man die Leistungen der Eingliederungshilfe bekommen?
Als erstes muss ein Antrag auf Leistungen der Eingliederungshilfe gestellt werden. Nutzen Sie dafür die Angebote der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatungsstellen EUTB®.
Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®) unterstützt Sie in allen Fragen zur Rehabilitation und Teilhabe. Sie können sich kostenlos und unabhängig von Ihrem Wohnort bei einem der zahlreichen EUTB®-Angeboten beraten und informieren lassen. Die Berater*innen unterstützen Sie insbesondere im Vorfeld der Beantragung konkreter Leistungen.
Die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung im Internet:
Hier finden Sie Informationen über das
Beratungsangebot der EUTB®
Rechte und Antragstellung
Hinweise zu möglichen Antragstellungen zur Unterstützung in der Teilhabe:
- Leistungen zur Sozialen Teilhabe (§ 113 SGB IX)
Leistungen für Wohnraum, Assistenzleistungen, heilpädagogische Leistungen, Leistungen zum Erwerb und Erhalt praktischer Kenntnisse und Fähigkeiten, Leistungen zur Mobilität, Hilfsmittel u.a. - Teilhabe am Arbeitsleben (§ 111 SGB IX)
Berufliche Bildung, WfbM, Tagesförderstätte, Förder- und Betreuungsbereich an WfbM, Einrichtungen beruflicher Rehabilitation, Budget für Arbeit, Budget für Ausbildung, Unterstützte Beschäftigung, Beschäftigung in einem Inklusionsbetrieb, Integrationsfachdienst, assistierte Ausbildung, Begleitende Hilfe im Beruf – Arbeitsassistenz - Medizinische Rehabilitation (§ 109 SGB IX)
Behandlung durch Ärzte, Frühförderung, Heil- und Hilfsmittel - Leistungen zur Teilhabe an Bildung (§ 112 SGB IX)
Hilfen zu einer Schulbildung (Schulbegleitung, Nachmittagsbetreuung, Schulgeld, Beförderung zur Schule und Begleitung auf dem Schulweg, Schulinternat, andere Maßnahmen wie Therapien
Hilfsmittel
Hilfe zur schulischen Ausbildung für einen angemessenen Beruf einschließlich des Besuchs einer Hochschule (z.Bsp. Studienassistenz)
Hilfe zur Ausbildung für eine sonstige angemessene Tätigkeit - Schwerbehindertenausweis
- Pflegegrad
Informieren Sie sich über die möglichen Hilfen und Rechte!
Wir empfehlen, Ihren Antrag im Vorfeld mit einer Beratungsstelle zu besprechen.
Siehe auch:
Teilhabeberatung
Rechtsratgeber
Der bvkm (Bund für Körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V.) stellt eine Reihe nützlicher Rechtsratgeber zu verschiedenen Schwerpunkt-Themen bereit.
Den umfassenden Ratgeber "Mein Kind ist behindert" finden Sie in verschiedenen Sprachen auf der Seite des bvkm oder hier direkt als pdf zum Herunterladen:
"Mein Kind ist behindert" – deutsch und mehrsprachig
Broschüre "Mein Kind ist behindert"
Weitere relevante Themen finden Sie hier:
Kindergeld für erwachsene Menschen mit Behinderung
Versicherungsmerkblatt
18 werden mit Behinderung
Berufstätig sein mit behindertem Kind