Über Autismus Rhein-Main e.V.

Der Verein Autismus Rhein-Main e.V. wurde bereits 1976 von Eltern autistischer Kinder in Frankfurt gegründet. Heute, 48 Jahre später, hat unser Selbsthilfeverein etwa 850 Mitglieder und umfasst sowohl Betroffene, Eltern und andere Angehörige als auch Fachkräfte. Autismus Rhein-Main e.V. ist damit einer der drei größten von fast 60 Regionalverbänden, die dem Bundesverband autismus Deutschland e.V. angeschlossen sind.

Illustration einer Gruppe Menschen, die, teilweise auf Leitern stehend, mehrere Puzzleteile in die Höhe halten und in einer Reihe zusammenfügen

Damals und heute

Die Gründung des Vereins erfolgte zu einer Zeit, in der es kaum Wissen über Autismus gab und keine Versorgung für Autisten oder Unterstützung für die Angehörigen. Die Selbsthilfe schuf die ersten, dringend notwendigen Angebote für Menschen im Autismus-Spektrum und ihre Familien überhaupt. Schon im zweiten Jahr nach der Gründung entstand durch die Initiative des Vereins das Autismus-Therapieinstitut Langen, in dem Psychologen und Pädagogen Diagnose und Therapien anbieten und das heute mit zahlreichen Regionalstellen im ganzen Rhein-Main-Gebiet vertreten ist.

Seitdem hat sich bereits einiges bewegt, doch die Versorgungslage im Bereich Autismus ist auch heute noch nicht zufriedenstellend, bei gleichzeitig steigendem Bedarf. Denn nicht zuletzt führt mehr Wissen über Autismus auch dazu, dass inzwischen die Diagnose Autismus häufiger erkannt wird, auch bei Menschen, die früher einfach als wunderlich galten oder als geistig behindert oder psychisch krank eingestuft wurden. Es werden inzwischen auch Diagnosen im Erwachsenenalter überhaupt erst gestellt, was den Betroffenen oft Erklärungen für lebenslange Fragen liefert. Es fehlt aber nicht nur an Diagnose- sondern auch an anschließenden Therapieplätzen und anderen Hilfen.

So ist auch heute, fast 50 Jahre später, noch immer viel Aufklärung notwendig. Menschen im Autismus-Spektrum und ihre Angehörigen wenden viel Energie auf, um mehr Akzeptanz, Selbstbestimmung und Teilhabe zu erreichen, in vielen Bereichen (Schule, Arbeit, Freizeit…) gibt es für Autisten oft keine angemessenen Möglichkeiten, ihr Potential zu entfalten. Ein Grundwissen über Autismus ist weder Bestandteil der Ausbildung für Lehramtspädagogen noch im allgemeinen medizinischen Bereich, was enorme Probleme sowohl in der schulischen Bildung als auch bei der grundlegenden medizinischen Versorgung nach sich ziehen kann. Aber nicht nur dort, einen Fachkräftemangel gibt es in allen Bereichen. Es fehlt an Kapazitäten für Diagnosen wie auch Therapien. Wartezeiten von einem Jahr und mehr sind keine Seltenheit – bei Menschen, die sich zu diesem Zeitpunkt in einer schwierigen Situation befinden und dringend Hilfe benötigen.

Jedes Mitglied stärkt die Lobby von Autisten und Angehörigen!

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Aufgaben

Der enorme Bedarf lässt sich auch an den stetig wachsenden Mitgliederzahlen ablesen. Eine Aufgabe unseres Vereins ist es, auf die mangelnde Versorgung aufmerksam zu machen und durch Aufklärung über Autismus mehr Akzeptanz zu schaffen. Eine weitere Aufgabe, Betroffenen im Sinne der Selbsthilfe eine Möglichkeit zu geben, sich auszutauschen und – manchmal zum ersten Mal überhaupt – Verständnis zu finden.

Wir bieten Eltern autistischer Kinder sowie Erwachsenen im Autismus-Spektrum eine Anlaufstelle für Fragen, die sich mit dem Verdacht oder der Diagnose stellen.

Das Besondere an unserem Verein ist das Engagement Betroffener, die sich auf allen Ebenen einbringen: von der regionalen Selbsthilfegruppe bis hin zum Vorstand. Damit fördern wir den Dialog und ermöglichen es, voneinander zu lernen und miteinander zu wachsen.

Illustration einer Figur, die ein großes Puzzleteil über ihren Kopf hebt

Ziele

Ziele des Vereins sind die Vertretung von Menschen im Autismus-Spektrum und ihrer Angehörigen und die Aufklärung über Autismus.
Wir wollen erreichen,

  • dass die Rechte von Menschen im Autismus-Spektrum, wie sie in der Charta des Europäischen Parlaments proklamiert sind, beachtet bzw. erfüllt werden.
  • dass autistische Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Förderung erhalten, die ihren Fähigkeiten entspricht; dabei treten wir ein für eine inklusive Wertegesellschaft, in der Menschen im autistischen Spektrum gleichgestellt und selbstbestimmt teilhaben
  • dass mehr Akzeptanz und Inklusion in allen Lebensbereichen für Menschen im Autismus-Spektrum stattfindet.
  • dass Wissen über Autismus und Verständnis eine möglichst weite Verbreitung finden
  • dass betroffene Familien im Verband einen Ort finden, wo sie Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen können.